Fisch bedenkenlos genießen?!
In fast jedem Haushalt steht mindestens 1 x wöchentlich auf dem Speiseplan Fisch, der ohne Zweifel ein wertvoller Bestandteil unserer Nahrungskette ist.
Dabei steht auch völlig außer Frage, dass für viele der Genuss von Fischgerichten - insbesondere auch der exklusiver Spezialitäten - finanziell erschwinglich ist. Gerät man aber nicht doch in Gewissenkonflikte, wenn Medienberichten zufolge in absehbarer Zeit die Weltmeere aufgrund sinnloser Überfischung "leergefischt" sein könnten?
Folgenschwere Ausmaße
Leider handelt es sich nicht um bloße Panikmache, sondern um die unangenehme Wahrheit! Einige Fischarten haben das 10fache und mehr ihres Eigengewichtes als sog. Beifang zur Folge. Dieser Beifang darf aufgrund von Fangbestimmungen/-begrenzungen nicht in den Handel gebracht werden, er "dient" also weder dem Verkauf noch dem Verzehr bzw. ist nicht einmal dafür geeignet.
Erschreckend kommt noch hinzu, dass der Beifang bestimmter Fischarten - bestehend aus verletzten bzw. toten Tieren - dann wieder auf offener See entsorgt wird. Auch Fangmethoden, durch die z. B. Schildkröten, Delfine, Haie und Seevögel sterben oder die die Zerstörung von Korallenriffen zur Folge haben, zählen zur grausamen Realität.
Eigeninitiative, ein hilfreicher Beitrag
Diese Tatsachen sind eine Form von "Luxus", den sich eigentlich niemand leisten kann und darf - schon unter dem Aspekt, dass das Element Wasser für Menschen und Tiere (über)lebenswichtig ist. Sollte sich nicht jeder vor Augen führen, dass durch bewussteres Essverhalten vielen Missständen dieser Art entgegengewirkt werden kann, wenn er sich bei dem Verzehr bzw. Genuss von Fisch (und selbstverständlich auch Fleisch!) auf die Arten beschränkt, deren Fang und auch Züchtung (ethisch) vertretbar sind? So könnte jeder etwas bewirken und einen wertvollen Beitrag leisten, der obendrein noch kostenlos ist - bevor ein weiterer Teil des ökologischen Kreislaufes zu kollabieren droht.
Tipps und Wissenswertes
Interessantes und Wissenswertes z. B. über bestandserhaltende Fischerei, den MSC (Marine Stewardship Council) uvm. sowie kostenfreie "Hilfestellungen" zum Thema Fischkauf (International Seafood Guide) können auch im Internet in vielen Landessprachen abgerufen werden. Informationen erhalten Sie beispielsweise unter:
wwf.de swissreplicawatch
- msc.org
- ec.europa.eu (Seite d. Europäischen Kommission - Forschung)
- fischinfo.de
- fischimhandy.de (hier wird u. a. darauf hingewiesen, mit welchem Kauf eine gute Wahl getroffen wird, ob der Kauf bedenklich ist oder ob besser ganz auf den Kauf verzichtet werden sollte. Praktisch ist dabei: Alle Information können auf's Handy geladen werden und wären somit gleich verfügbar.)
Vielleicht können Ihnen bzw. Ihrer Haushaltshilfe einige der Anregungen ja bereits bei dem nächsten Einkauf nützlich sein.
Geschrieben von: Peter RademacherVeröffentlicht: 02.09.2011
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